Es lässt sich nicht genau sagen, wann die Shoa ihren Anfang nahm. Mit den Novemberpogromen 1938 ging die jahrelange hasserfüllte Agitation gegen die Juden in die Judenverfolgung über. Es war mit Beleidigungen, Ausgrenzung und übler menschenverachtender Hetze nicht mehr getan.
Die Shoa begann spätestens mit dem Überfall Deutschlands auf sein Nachbarland Polen. Gemeinsam mit der Wehrmacht fielen auch deutsche Kommandos in Polen ein, welche hinter den Kampflinien durch die Dörfer zogen und die intellektuelle Elite (Ärzte, Apotheker, Geistliche, Lehrer) gnadenlos auslöschte. Die Shoa begann auf Feldern und Wiesen, setzte sich fort an Orten wie Babyn Jar und mündete schließlich in die Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, Belzec, Majdanek, Sobibor und Treblinka.
Die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Januar 1945 markiert den Gedenktag für die Opfer dieses unbeschreiblichen Verbrechens. Das Morden ging allerdings in den Tagen und Wochen danach weiter und endete erst mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands im Mai 1945. Die Shoa selbst endete nie. Die Überlebenden und die Nachkommen der Toten haben ihre Familien verloren, als die Nationalsozialisten in ihrem Vernichtungswahn ganze Blutlinien industriell auslöschten. Die Shoa ist eine tiefe Wunde, die niemals verheilen wird, die niemals vergessen werden kann.
Antisemitismus ist keine deutsche Erfindung, Auschwitz allerdings schon.
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